Mei, man sollte echt häufiger aufräumen.
Da das Töchterlein unruhig war, hab' ich sie in den Bauchtragegurt geschnallt. Das wirkt aber nur, wenn man auch das tut und sich bewegt, also ab in den Bürokeller und mal den EDV-Kram aufräumen und konsolidieren. Da fallen mir doch drei Festplattentüten in die Hände, dick steht "Convid" drauf und sie entpuppen sich als die Reserve-Platten für den alten Server, drei wunderhübsche 147GB-SCSI320-Platten mit 10.000 Umdrehungen.
Für die Convid nicht mehr zu gebrauchen, da der Server mit den 3,5"-Platten vor nem Jahr entsorgt wurde. Aber GEIL, passen ideal in meinen alten Terminalserver, bei dem grad der Plattenplatz ausgeht! Und mit der dritten Platte sogar noch ein Coldspare!
Also das übliche Spiel: Erste Platte ausm RAID raus, neue Platte in den Carrier, reinschieben, RAID macht Synchronisation, ne halbe Stunde später dasselbe Spiel mit der anderen Platte. Fein!
Nur: Der Controller läßt bei Hardware-RAID 1 (Spiegelung) keine nachträgliche Vergrößerung des Plattenplatzes zu! Mist...
Also erstmal die DATEV-Nutzungskontrolle runter, weil die nämlich auf die Festplatten immer ne Signatur schreibt und nach dem Klonen dann mault und sperrt.
Dann Vollbackup via Acronis (sicherheitshalber, gebraucht hätt's das eigentlich nicht), eine Platte raus und die Coldspare rein. Geht alles im laufenden Betrieb! Neue Platte als neues logisches Volume anlegen und via Acronis dann Festplatte ohne Laufwerksbuchstaben klonen.
Dann runterfahren, alte Platte raus. Booten. Und: Geil! Acronis merkt, dass das das erste Mal Booten von der neuen Platte ist und korrigiert automnatisch Windows' Partitionstabelle!!!
Der Rest ist wieder Kinderkacke: Die erste ausgebaute Platte wieder reinschieben, dem RAID-Controller sagen, dass er die mit der laufenden Platte zu nem RAID-1 machen soll, Nuko wieder installieren und fertig!
Nachdem ich soviel Platz gar nicht brauche, hab' ich dann gut die Hälfte der Platte(n) zu ner Acronis Secure Zone gemacht und den StartupRecoveryManager installiert.
So brauche ich keine CD zum Booten, sollte mit den Daten mal was passieren, die Platten aber hardwaremäßig noch funktionieren.
Und's Backup wird auch schneller, weil ich nur noch das wöchentliche Vollbackup auf den Server fahren, das tägliche läuft ausschließlich in die Secure Zone. So viel ändert sich ja an Daten auf dem WTS nicht, die Profile landen ja eh beim Ausloggen immer auch auf dem Fileserver.
Zudem ist das Image nun nur noch 65 GB gross und ich kann das zum Aufbau des neuen Servers auf der neuen WTS-Hardware verwenden.
Beim neuen WTS hab' ich übrigens gemerkt, warum das mit dem Update im laufenden Betrieb nie ging: Die selber gemachte SP2-Slipstream-CD war schlicht kaputt, da war eine Skriptdatei im Eimer! Windows hat das aber nur beim Neuinstallieren angemault, beim Update ist's einfach ins Nirvana gefahren. Toll, MS, DANKE.....
Nächstes Wochenende: Aufbau des neuen WTS :)
Zum Eintrag VMware ESXi zur Ehrenrettung dieser Nachtrag:
Der Hypervisor von Microsofts Windows Server 2008 kann auch nur 4 Cores pro virtueller Maschine: http://de.wikipedia.org/wiki/Hyper-V
Hyper-V kann in keiner einzigen Version mehr als 4 Kerne.
's ist doch ohnehin sehr interessant, dass die technischen Fähigkeiten zwischen 2003 und 2008 gar nicht zugenommen haben, was die Prozessorunterstützung angeht. GAR NICHT, es werden EXAKT dieselben Rahmenbedingungen unterstützt, grad mal das unterstützte RAM ist verdoppelt worden.
Und das in einer Zeit, wo QuadCore-Xeons Standard sind und auch die ersten bereits Maschinen anbieten, die vier Sockel à SixCore-Prozessoren anbieten, also mal kurz mit 24 Cores aufwarten!
Erwarten die wirklich, dass man da dann mit sechs virtuellen Maschinen arbeitet, wo Windows Server 2008 Enterprise selbst bereits 8 Kerne kann und Datacenter gar 32/64.
Microsoft meint also offenbar allen Ernstes, man solle keine Enterprise oder Datacenter in der virtuellen Umgebung laufen lassen. Sehr interessant, macht doch Virtualisierung eigentlich erst im "ernsthafen" Computing-Bereich Sinn!
Nachdem das mal wieder eine geradezu klassische Geschichte ist, hier im Blog:
Unser Terminalserver kommt in die Jahre. Die Platten sind bald randvoll und im Alltag sehe ich allzu oft Prozessorvollauslastung. 'N Dual-Xeon mit 1,86 GHz ist für 15 Leute vielleicht auch langsam aufrüstbar.
Also gekuckt, was so geht und mich nach etwas Suchen für nen Dell-Server entschieden. 2x QuadCore Xeon mit 2,56GHz, 16 GB RAM, das sollte wirklich reichen.
Mit dem Umstieg wollte ich wenig Arbeit haben, was also liegt Näher, als ne VMware drauf zu knallen, das Dingens rüberzuziehen, auf Windows Server 2003 Enterprise upzugraden und dann in ner weiteren VM den bereits virtualisierten Linux-Intranet-Server mitlaufen zu lassen.
Die Installation vom DELL hardwaremäßig war sehr einfach, wenn auch etwas überraschend, mein Rack ist nicht tief genug. Nun gut, die Türe hinten stand eh immer schon offen und wenn man die Anbauteile für die automatische Kabelführung (die ich eh nicht habe) wegschraubt, passts.
Die sliding rails von DELL sind erste Sahne, einfach reinklicken ins Rack, Server einrasten lassen, reinschieben, fertig.
Auch sehr schick: Das BIOS hat nen kleinen Webserver, auf dem man den Zustand des Systems wunderbar überprüfen kann.
Die Installation von VMware ESXi war auch ein Kinderspiel: CD rein, Installer auf das richtige Speichermedium (interne SD-Karte des Servers) zeigen lassen, Fatz ist das Teil drauf, Reboot und super.
Auf der IP-Adresse des eigenen ESXi wohnt dann auch gleich ein Webserver, der die Clientsoftware zum Download anbietet. Nett!
Mit dem Client schnell die Lizenz eingeben und fertig.
Etwas zickig war dann schonmal die Konvertierung des Terminalservers.
Im Laufenden Betrieb schmiss der immer bei 95% nen VSS-Fehler. Warum auch immer, die Platten sind gross genug, die Fehlerbeschreibungen, die ich zum dem Thema im Netz gefunden habe, haben alle nicht gepasst.
Aaaalso gut, die Konvertiere geht auch von nem Acronis-Backup.
Da noch angegeben, wie das System derzeit ausgestattet ist und los. Keine halbe Stunde später war's fertig und ich konnte zum ersten Mal booten.
Dann "natürlich" das Windows-typsiche "Hoch und Runter", bis alle Hardware erkannt und installiert war. Blöderweise kann man die vorher installierten Netzwerkkarten nicht austragen, jetzt kam andauernd der Hinweis, dass die gewünschte statische IP der alten, nicht mehr installierten Netzwerkkarte zugeordnet war.
Nach ein paar dieser Bootorgien war's dann soweit, alles paletti.
Dann sollte der zweite Schritt kommen, die Maschine aufbohren und Windows Server 2003 Enterprise drauf, das kann ja 8 Prozessoren und 32 GB, im Gegensatz zum derzeit laufenden Standard (2 Prozessoren, 4 GB).
Die VM umkonfiguiert und "Lizenzfehler" kassiert.
Und erst dann hab' ich mir die Lizenz mal genauer angekuckt.
Man kann zwar unbegrenzt viele Server auf der physischen Maschine laufen lassen, aber jede Maschine bekommt nur maximal 4 virtuelle Prozessoren und 256 GB RAM. Letzteres würde mich ja nicht wirklich stören, aber so hätte ich ja das Geld für den zweiten QuadCore voll zum Fenster rausgeworfen!
Zähnekrnischend auf die VMware-Seite und gekuckt, was man denn anlegen muss für ne Lizenz, die das kann, was VMware anpreist, nämlich 8 Cores pro VM.
Verblüüft stelle ich fest, dass nur die absolute Top-Version (Enterprise Plus) das kann, ALLE ANDEREN können auch nur 4/256!
Und das kleinste Produkt dazu kostet für 2 Prozessoren sage und schreiben 7.923,50 Euro!!!
Liebe Freunde von VMware, es ist ja richtig toll, dass Ihr uns mit den kostenlosen Servern so anfixt.
Sobald man aber mal was wirklich ernsthaftes anstellen will, haut Ihr dann sowas von rein, dass ich mich wieder bescheiden einer direkten physischen Neuinstallation von Windows Server 2003 Enterprise Edition zuwende und angesichts dieses Preises die voraussichtlich gut 5.000 Euro, die mich der Umstieg auf "2008" mal kosten wird, wirklich gelassener sehe.
PS: Den Schiss vor einem Bare-Metal-Recovery auf abweichender Hardware hat mir Acronis ohnehin schon genommen!!!
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